Der durch Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) verhängte Lockdown für den gesamten Kreis Gütersloh stößt auf Unverständnis bei den Freien Demokraten. Sie mahnen, dass sich ein Lockdown immer an
der konkreten Gefährdungslage vor Ort messen lassen muss. In einem offenen Brief an FDP-Landesvorsitzenden und stellv. Ministerpräsidenten Joachim Stamp fordern sie nun ein Umdenken.
Patrick Büker, Kreisvorsitzender aus Rheda-Wiedenbrück, führt hierzu aus: „Dass der Lockdown in Rheda-Wiedenbrück und der näheren Umgebung nun kommt, begrüßen wir zum Schutze der Gesundheit aller
Bürgerinnen und Bürger. Dort besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko, sodass es dringend geboten ist, die Kontakte weiter zu reduzieren und das öffentliche Leben herunterzufahren.“ Der Staat sei
aber in der Rechtfertigungspflicht, wenn er die Grundrechte der Bürgerinnen und Bürger einschränkt. „Diese Gründe sind wir für manche Teile des Kreises Gütersloh nicht auf Anhieb
nachvollziehbar“, so Büker.
Bedingt durch die andauernden Testungen in anderen Unternehmen der Fleischwirtschaft könne zwar zurzeit noch kein abschließendes Lagebild gezeichnet werden. Jedoch müssten die Beschränkungen im
Altkreis Halle umgehend aufgehoben werden, wenn sich die Zahlen bis Monatsende nicht anders entwickeln. In dem Brief an seinen Parteifreund fordert Büker, dass die Kreisgrenze als
Entscheidungskriterium aufgegeben werden müsse, um die Akzeptanz der Schutzmaßnahmen in der Bevölkerung nicht zu verspielen. Büker: „Es ist nicht vermittelbar, dass etwa die Stadt Werther ohne
Infizierte mit Tönnies-Bezug heruntergefahren wird, während in der näher an Rheda-Wiedenbrück gelegenen Stadt Bielefeld mit über 100 Tönnies-Mitarbeitern das Leben normal weiterläuft.“